Mittelerde und Maories, palmengesäumte Traumstrände und gletscherbedeckte Berge, Feuer speiende Vulkane und endlose Regenwälder, skiing im Sommer und surfen im Winter – ein Traum. Ein Auslandspraktikum kann diesen Traum für junge Leute wahr werden lassen. „Kia ora“ Neuseeland!
Möglichkeiten und erster Kontakt
Weniger als fünf Millionen Einwohner auf einer Fläche so groß wie Japan oder Großbritannien sind ein Hauptgrund für den entspannten, freundlichen aber unabhängigen Lebensstil der Kiwis. Eine erfolgreiche Tourismusindustrie, ein berühmtes Weinanbaugebiet, drittgrößter Wollproduzent der Welt, innovative grüne Technologien, viele Unternehmen in den Bereichen Marketing, PR und Kommunikation sowie eine geringe Arbeitslosenquote bieten die unterschiedlichsten Möglichkeiten für Praktika, so abwechslungsreich wie die Landschaft von Aotearoa.
Wer die Landessprache Englisch schon gut beherrscht, kann auch online von Deutschland aus selbstständig die Suche nach einem passenden Praktikum starten. Ein guter Ausgangspunkt sind immer die Webseiten von internationalen Firmen, die sowohl in Deutschland als auch in Neuseeland, hauptsächlich in Auckland und Wellington, ansässig sind. Für den Beginn reicht ein Anschreiben (ohne Foto) mit dem Lebenslauf (beginnend mit der jetzigen Tätigkeit), Zeugnissen und Referenzen von Lehrern und Vorgesetzten (besonders wichtig). Deutsche und neuseeländische Job- und Praktikabörsen sind ebenfalls gute erste Adressen. Lohnenswert ist auch ein Blick in neuseeländische Zeitungen oder eine Anfrage an die Neuseeländisch-Deutsche Handelskammer (AHK).
Unterkunft und Visum
Ein Praktikant in Neuseeland ist üblicherweise arm an Geld, dafür unschätzbar reich an Eindrücken und Erfahrungen. Nur die Wenigsten können mit zusätzlichen Geldspritzen von Auslands-BAföGs (Hochschulen), Stipendien (Universitäten) oder europäischen Bildungsprogrammen (Sokrates, Leonardo da Vinci) rechnen. Deshalb ist für die Meisten ein Zimmer in einer preiswerten Jugendherberge, einem Backpacker-Hostel, einem Bed % Breakfast oder in einer Studenten-WG für die Dauer des Aufenthaltes besser zu finanzieren. Ein Blick in die „Yellow Pages“ von Neuseeland sorgt für einen guten ersten Überblick. Positiv ist, dass die Lebenshaltungskosten in Neuseeland niedriger sind als in Deutschland, und somit der neuseeländische Dollar (NZ$) länger reicht.
Ebenfalls gut ist, dass für ein Praktikum von drei Monaten kein Visum benötigt wird und für einen deutschen Staatsbürger ein aktueller, gültiger Reisepass ausreicht. Da jedoch ein Praktikum in Neuseeland auch als Arbeit gilt, braucht jeder, der länger als drei Monate bleiben möchte, ein Arbeitsvisum von der neuseeländischen Botschaft. Für längerfristige Aufenthalte, bis zu 12 Monate, ermöglicht ein „Working Holiday Visum“ uneingeschränkte Reisefreiheit und eine großzügige Auswahlmöglichkeit von Praktika und Jobs. Dafür wird jedoch ein Höchstalter von 30 Jahren und die Hinterlegung einer Kaution für die Rückflugkosten (rund 2200 Euro) vorausgesetzt.
Wer sich die selbstständige Organisation von Praktikum, Visum, Flug und Unterkunft nicht zutraut, kann auch eine der vielen Vermittlungen damit beauftragen. Dafür müssen aber oftmals bis zu 4000 Euro Kosten veranschlagt werden. Dafür beinhaltet solch ein Rundumpaket meistens auch einen obligatorischen Sprachkurs, der für das Leben und die Arbeit in Neuseeland fit macht.